5 überraschende Wahrheiten über das Finden deiner Bestimmung

Du willst dich neu erfinden, aber wenn du ehrlich bist, funktioniert nichts von dem, was du bisher versucht hast, oder? Nicht das Journaling, nicht die Vision Boards, nicht die Affirmationen. Bei mir haben sie auch nie funktioniert. Tatsächlich dachte ich lange Zeit, mit mir stimme etwas nicht. Aber wenn die vielen Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, ehrlich sind, sagen mir die allermeisten, dass es bei ihnen auch nicht funktioniert.

Das Gefühl, festzustecken und sich selbst im Weg zu stehen, hat nichts mit mangelnder Motivation oder Willenskraft zu tun. Es ist das Ergebnis eines tieferen, oft unbemerkten inneren Konflikts. Die wahre Ursache für Selbstsabotage ist fast immer ein grundlegendes Missverständnis darüber, wie unser eigener Verstand (und unser Unterbewusstsein!) funktioniert. Wenn du die folgenden fünf Erkenntnisse verstehst, wirst du nicht nur das Problem an der Wurzel packen können, sondern dir auch den Weg für eine mühelose und nachhaltige Veränderung ebnen.

1. Dein Widerstand ist kein Feind, sondern ein Verbündeter mit schlechter Strategie

Das zentrale Konzept, das alles verändert, ist folgendes: Der Teil von uns, der uns sabotiert – sei es durch Aufschieben, Zögern oder Selbstzweifel – hat, ob du es glaubst oder nicht, eine positive Absicht. Er versucht, dich zu schützen oder einen tieferen Wert wie Sicherheit, Frieden oder Zugehörigkeit zu erfüllen. Er ist nicht dein Feind.

Diesen Widerstand zu bekämpfen oder zu ignorieren, kommt einem Kampf gegen sich selbst gleich. Und das ist ein Kampf, den du niemals gewinnen kannst. Stattdessen musst du lernen, die positive Absicht hinter deinem sabotierenden Verhalten zu verstehen und anzuerkennen.

Im klassischen Coaching sagt man: „Jeder Teil von dir ist wichtig. Jeder Teil von dir hat eine positive Absicht. Wenn du dir dessen bewusst wirst, kannst du mit diesem Teil integrieren, und wenn du integrierst, bewegen sich die Dinge ohne Zwang, weil jetzt alles in dir in die gleiche Richtung arbeitet.“

Obwohl nicht neu, ist dieses Umdenken noch immer revolutionär! Anstatt den „inneren Kritiker“ zum Schweigen zu bringen, holst du ihn ins Boot und gibst ihm eine neue, konstruktive Aufgabe. Denk darüber nach: Lähmender Perfektionismus ist oft nichts anderes als der Versuch deines inneren Beschützers, dich vor der möglichen Kritik des Scheiterns zu bewahren. Anstatt ihn zu bekämpfen, gib ihm die Aufgabe, Qualitätsstandards zu sichern, statt den Fortschritt zu blockieren.

2. Du leidest nicht an Motivationsmangel, sondern an einem inneren Konflikt

Wenn du das Gefühl hast, festzustecken, liegt das nicht an Faulheit oder mangelnder Disziplin. Es ist ein klares Symptom für einen inneren Konflikt zwischen verschiedenen „Teilen“ deiner Persönlichkeit, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Dieser Konflikt spielt sich auf der emotionalen Ebene ab. Einen Bereich, den wir in der modernen Geschäftswelt nur allzu gern ausblenden.

Stell dir ein Ehepaar vor, bei dem einer von beiden einen Bonus erhält. Der Mann möchte das Geld sparen, um für die Zukunft abgesichert zu sein (Wert: Sicherheit). Die Frau möchte das Haus renovieren, um sich wohler zu fühlen (Wert: Frieden). Beide haben gute Absichten und verfolgen für die Beziehung wichtige Werte, aber ihre Strategien stehen im Widerspruch. Die Lösung liegt nicht im Kompromiss, sondern darin, die gemeinsamen, höheren Werte hinter den gegensätzlichen Strategien zu finden. Beide wollen am Ende vielleicht einfach nur Frieden und Stabilität für die Familie. Diese Metapher ist der Schlüssel, um auch deine inneren Teile auf ein gemeinsames Ziel auszurichten.

Denn ähnliches passiert in dir: Ein Teil will unternehmerische Risiken eingehen und wachsen. Ein anderer Teil will in der sicheren Komfortzone bleiben, um dich vor möglichem Scheitern zu schützen. Solange diese beiden Teile gegeneinander arbeiten, ist das Resultat Stagnation, die wir oft fälschlicherweise als Aufschiebeverhalten, Prokrastination oder Motivationsmangel bezeichnen.

3. Äußerer Widerstand ist fast immer ein Spiegel deines Inneren

Eine der kraftvollsten Erkenntnisse ist, dass die Menschen oder Umstände, von denen wir glauben, dass sie uns im Weg stehen – ein kritischer Vorgesetzter, zweifelnde Kollegen oder sogar die Familie –, oft nur eine Projektion unserer eigenen inneren Hindernisse sind.

„Aber was ich immer wieder gelernt habe, ist, dass das, was wie äußerer Widerstand aussieht, fast immer nur eine Widerspiegelung des inneren Widerstands ist.“

Ich habe das selbst erlebt, als ich damals eine Selbständigkeit der Sicherheit einer Festanstellung vorzog. Familie und Freunde hielten mich für verrückt oder stellten die bekannten ängstlichen Fragen, die immer mit „Was, wenn…“ beginnen. Dieser scheinbare Widerstand von außen war jedoch nur der Spiegel meiner eigenen Ängste vor dem Scheitern. Sobald ich diese inneren Zweifel integriert hatte, verlor die Kritik von außen ihre Macht.

Für Führungskräfte und Unternehmer ist diese Erkenntnis besonders befreiend. Anstatt zu versuchen, das Team von einer Vision zu überzeugen oder sich gegen externe Kritiker zu wehren, verlagert sich der Fokus. Die wahre Arbeit liegt darin, den eigenen inneren Widerstand zu verstehen und zu integrieren. Wenn du innerlich vollständig ausgerichtet bist und keine unbewussten Zweifel mehr hegst, verliert der äußere Widerstand seine Macht oder löst sich oft von selbst auf.

4. Die überraschende Wahrheit: Du bist bereits zu 80 % die Person, die du sein willst

Dieses Konzept wirkt auf den ersten Blick kontraintuitiv, nimmt aber sofort den Druck aus dem Kessel der Selbstoptimierung. Geh von der Annahme aus, dass du genau jetzt schon zu „mindestens 80 %“ die Person bist, die du sein möchtest.

Diese Perspektive verändert alles. Statt dich auf eine gewaltige, anstrengende Transformation zu konzentrieren, bei der du dich von Grund auf neu erfinden musst, geht es nur noch darum, die verbleibenden 20 % zu integrieren – jene inneren Konflikte, die dich bisher zurückgehalten haben. Es ist keine komplette Überholung, sondern lediglich eine Feinjustierung.

Frag dich ehrlich: Was wäre, wenn das wahr ist? Wie würde sich – mit dieser Annahme – deine innere Haltung zu dir selbst und deinem Leben verändern? Was würdest du anders tun, wenn du wüsstest, dass du das Ziel schon fast erreicht hast? Diese Fragen wirken diametral und direkt gegen das Imposter-Syndrom und eventuell vorhandene chronische Selbstzweifel.

5. Hör auf zu kämpfen und werde zum CEO deines Verstandes

Stell dir deinen Verstand wie eine Vorstandssitzung vor. Es gibt verschiedene Stimmen am Tisch: einen aufgeregten Teil, der nach vorne stürmen will; einen verängstigten, der auf die Risiken hinweist; einen skeptischen, der alles infrage stellt; vielleicht einen müden Teil, der einfach nur seine Ruhe will; und dann noch der, der gelangweilt ständig nur nach den Keksen greift.

Die Lösung besteht nicht darin, die lauten, ängstlichen oder negativen Stimmen zum Schweigen zu bringen. Deine Aufgabe ist es, die Rolle des „CEO“ einzunehmen. Ein guter CEO hört jeder Stimme zu, nicht um ihr blind zu gehorchen, sondern um ihre Funktion und ihre positive Absicht für das Unternehmen zu verstehen.

Dein Ziel ist es nicht, defekte Teile zu „reparieren“, sondern alle Teile unter einer klaren, ausgerichteten Vision zu vereinigen. Wenn die Angst verstanden und ihre schützende Rolle anerkannt wird, kann sie zu einem wertvollen Risikomanager werden. Wenn der Skeptiker gehört wird, kann er zu einem strategischen Berater werden. Dies ist der Übergang von fragmentierter Anstrengung und Zielsabotage zu echter, integrierter Ermächtigung.

Fazit

Echte Neuerfindung bedeutet nicht, sich zu zwingen, jemand anderes zu werden. Es bedeutet, wieder ein Ganzes zu werden, indem man alle Teile von sich selbst anerkennt, versteht und integriert. Es ist ein Prozess der Wiedervereinigung, nicht der Selbstverbesserung.

Jeder Widerstand, auf den du triffst, ist eine Gelegenheit, einen Teil von dir nach Hause zu bringen. Die Frage ist also nicht, wie du dich härter antreiben kannst, sondern: Welchem Teil von dir musst du heute als Erstes wirklich zuhören?

Der Weg nach vorne

Wenn du diese fünf Erkenntnisse wirklich verinnerlichst und anfängst, deine inneren Teile als Verbündete zu sehen, öffnet sich ein Weg, der sich überraschend leicht anfühlt. Nicht weil plötzlich alle Hindernisse verschwinden, sondern weil du aufhörst, gegen dich selbst zu arbeiten. Du wirst Entscheidungen treffen, die sich stimmig anfühlen. Projekte angehen, ohne dich selbst auszubremsen. Und irgendwann zurückblicken und sagen: „Wow, das war mein Weg – mit all seinen Wendungen und Überraschungen.“

Falls du merkst, dass du diese Integration nicht alleine hinbekommst – dass die inneren Stimmen zu laut oder die Konflikte zu verwoben sind –, kann Hypnose Coaching ein wertvoller Katalysator sein. Gesprächshypnose ermöglicht dir, – oft in nur einer einzigen Sitzung – direkt mit deinem Unterbewusstsein zu arbeiten, wo diese Muster „wohnen“. Manchmal braucht es einfach jemanden, der dir hilft, an deiner Ratio vorbei die richtigen Fragen an die inneren Teile in deinem Unterbewusstsein zu stellen.

Wenn du spürst, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist, bin ich gerne für dich da.